L’arte della trombetta


Im Frühjahr 2015 erschien unter dem Titel L’arte della trombetta die erste CD des Schwanthaler Trompetenconsorts.

Der Tonträger beinhaltet einen Querschnitt der höfischen Literatur für Trompeten aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Musik die ein Trompeten-Consort mit bis zu elf Ausführenden verlangt, demonstrieren eine atemberaubende Klangpracht. Die Akustik vieler barocker Kathedralen bot sich für chorische Aufstellungen an, und so wird auch der Konzertraum von allen Seiten beschallt, um klanglich und dynamisch alle Facetten der barocken Trompeten-Musik erlebbar zu machen.

Ein weiterer Programmschwerpunkt neben der höfischen Repräsentationsmusik liegt auf der wenig bekannten, spätbarocken bzw. klassischen Kammermusik für Trompeten-Ensembles. Einige Komponisten, darunter Joseph Starzer und Wolfgang Amadé Mozart, verstanden es, Trompeten mit sehr leisen Holzblasinstrumenten zu kombinieren und so völlig neue klangliche und dynamische Möglichkeiten zu schaffen. Joseph Starzers Musica da Cammera für fünf unterschiedlich gestimmte Trompeten, vier Pauken und zwei Chalumeaux zeigt dies in besonderer Weise auf: die fünf Trompeten konzertieren im galanten Stil zusammen mit den beiden Chalumeaux (klarinetten-ähnliche Instrumente des 18. Jahrhunderts) und werden von den Pauken, die als Basso continuo eingesetzt sind, begleitet. Dass dieses Werk der russischen Kaiserin Katharina II., an deren Hof in St. Petersburg Joseph Starzer zwischen 1760 und 1770 als Hofkomponist diente, gewidmet ist, spiegelt sich in der hohen musikalischen Qualität der einzelnen Sätze wider.

Nicht minder bemerkenswert ist das Divertimento KV 188 für fünf Trompeten, vier Pauken und zwei Flöten von Wolfgang Amadé Mozart. Dieses um 1773 in Salzburg entstandene Werk könnte für ein Pferde-Ballet konzipiert worden sein. Die Flöten-Stimmen werden im vorliegenden Programm mit früh-klassischen Klarinetten gespielt. Diese Praxis ist aus musikhistorischer Sicht vertretbar, zumal es sich bei der Klarinette um ein Lieblingsinstrument Mozarts handelt und die frühe Form der Klarinette häufig als Trompeten-Substitut verwendet wurde. Bereits der Name „Clarineto“, ein Diminutiv des Terms „Clarino“ (Trompetchen), zeigt die enge Bindung dieser beiden Instrumente im 18. Jahrhundert auf. Der deutsche Musikschriftsteller Johann Christoph Weigel führt dies im Musicalischen Theatrum (1722) treffend aus:

„Wann der Trompeten-Schall will allzulaut erthönen / so dient das Clarinetauf angenehme weiß“.

Dr. Ernst Schlader

L’arte della trombetta: Playlist

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